Caldwell Long Live the Queen – Queen’s Club: Royale Einladung mit kleinem Haken

Caldwell Long Live the Queen – Queen’s Club: Royale Einladung mit kleinem Haken

Schon der Name klingt wie ein Statement mit Krönchen: Long Live the Queen, wow! Und die Queen’s Club im Toro-Format von Caldwell nimmt diesen Anspruch ernst. 15,24 Zentimeter royale Erscheinung, umhüllt von einem aufregend-würzigen Kamerun-Deckblatt, das sich samtig präsentiert. Dazu ein indonesisches Umblatt – exotisch und unterschätzt – und eine Einlage, die mit dominikanischem Charme und nicaraguanischer Power das Zepter schwingt.

Der König ist tot – es lebe die Königin!

Der Kaltzug verspricht viel: leicht erdige Süße, ein Hauch von Pfeffer und Holz. Angezündet ist er schon da, der erste Dämpfer. Der Zugwiderstand ist leider eine kleine Majestätsbeleidigung. Man muss ziehen wie ein Hofnarr am Weinbrunnen, um das volle Potenzial herauszukitzeln. Doch wer sich davon nicht abschrecken lässt, wird belohnt.

Die ersten Züge offenbaren ein schönes Zedernaroma– frisch gehobelt, keine grobe Werkbank. Dann kommen nach und nach Nüsse ins Spiel, dezent geröstet, gefolgt von einer feinen, fast schüchternen Süße. Trockenes Kakaopulver kitzelt den Gaumen, später auch ein Hauch Kaffee – als hätte die Queen persönlich zur Teatime geladen, aber eben mit Koffein und Charakter.

Gediegen wie Heinrich VIII, kraftvoll wie Richard Löwenherz

Ab dem zweiten Drittel zeigt sich die Zigarre von ihrer intensiveren Seite: mehr Würze, Muskatnuss blitzt auf, der Körper wird runder, der Geschmack dichter. Ein kleiner Nikotinkick begleitet das Finale – nicht unangenehm, aber deutlich spürbar. Der Abbrand ist bis dahin nahezu bilderbuchmäßig, erst im letzten Drittel muss leicht nachkorrigiert werden. Die Asche? Stabil wie die britische Monarchie und feinschuppig und kompakt wie das Gesicht von King Charles.

Das Rauchvolumen? Eher zurückhaltend – keine Nebelmaschine, aber stilvoll. Die Queen braucht keinen Pomp, sie weiß zu wirken.

So bleibt festzuhalten: Für 17 Euro bekommt man hier keine Revolution, sondern eine sehr stimmige Tabakkomposition, die harmonisch auf mich einwirkt. Der Zugwiderstand war in meinem Fall ein Schönheitsfehler, der das royale Erlebnis etwas getrübt hat – doch geschmacklich regiert die Queen’s Club mit Charme, Tiefe und Format.

Lang lebe die Königin!

EtwasGenuss wünscht euch
Toto


Related Posts

Mehr als nur ein Bluff: Eine Zigarre, die weiß, was sie tut – Caldwell Blind Man’s Bluff Magnum Maduro

Mehr als nur ein Bluff: Eine Zigarre, die weiß, was sie tut – Caldwell Blind Man’s Bluff Magnum Maduro

Die Caldwell Blind Man’s Bluff Magnum Maduro ist so etwas wie der Beweis dafür, dass Blindheit keineswegs Orientierungslosigkeit bedeuten muss. Zumindest nicht, wenn Robert Caldwell seine Finger im Spiel hat. Schon der erste Blick auf dieses wuchtige Format (6 x 60!) lässt keinen Zweifel daran […]

Mata Hari Java Exotica – Gamechanger aus Indonesien

Mata Hari Java Exotica – Gamechanger aus Indonesien

Mata Hari Java Exotica: Schon der Name weckt Assoziationen an die berühmte Mata Hari, die niederländische Tänzerin und angebliche Spionin, die in Frankreich ein tragisches Ende fand. Doch ihre Reise begann weit entfernt, auf der Insel Java, wo sie fünf Jahre ihres Lebens verbrachte. Genau […]



Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert