Die „Essence Series“ von E.P. Carrillo umfasst die Linien Honduras, Maduro und eben Sumatra. Getreu dem Motto „It’s all about the wrapper“ können hier drei hochspannende Geschmackskompositionen genossen werden. Ich habe alle Linien probiert, aber die Essence Series Sumatra übertrifft sie alle!
Auch diese Serie gibt es in den drei Vitolas Robusto, Toro und Gordo. Ich habe die Toro genossen und gleich vorweg: Ich habe es nicht bereut. Perfekte Verarbeitung ist man ja schon von den E.P. Carrillo-Zigarren gewohnt und auch die Sumatra Toro steht dem in nichts nach. Perfekter Zugwiderstand, eine stabile und hocherotisch weiße Asche sowie ein nahezu perfekter Abbrand zeichnen auch diese Zigarre aus.
Das seidige ecuadorianische Sumatra-Deckblatt verströmt diesen leicht würzig-süßlichen Duft, der bei mir gleich zu Beginn den Pawlowschen Reflex auslöst. Und auch der Kaltzug verspricht eine feine Süße, auf die ich sehr gespannt bin.
Angezündet ist die Zigarre von Anfang an „voll da“, die Brandannahme ist unproblematisch und schon die ersten Züge werden zum Genuss. Erdig-würzige Noten, die direkt von dieser erwartbaren, leichten Süße begleitet werden, machen den Einstieg angenehm. Schnell wird mir die Komplexität der Zigarre bewusst, denn Noten von hochwertigem Kakao begleiten fortan die Würze. Nach dem ersten Drittel übernimmt der Kakao die Führung und wird zusätzlich von leichten Milchkaffeenoten unterstützt. Im weiteren Rauchverlauf werde ich dann von sanften Zedernoten überrascht, die den Kakao harmonisch begleiten. Erwähnenswert ist der cremige Rauch der mittelkräftigen Sumatra-Schönheit.
Der Genuss des letzten Drittels der Zigarre wird etwas getrübt durch dezent muffige Aromen, die ich leider schon häufiger bei Zigarren von E.P. Carrillo wahrgenommen habe. Da hilft auch Degasieren nur kurz. Zu warm und zu feucht ist der Tabak nun, als dass man von hundertprozentigem Zigarrengenuss sprechen könnte. So wird die Zigarre in Würde abgelegt, dem Gesamtgenuss hat dieser kleine Makel ohnehin keinen Abbruch getan. Obwohl ich auch die Maduro sehr mochte, sorgte die Sumatra für ein stimmiges, hocharomatisches Rauchvergnügen. Die Honduras fällt meines Erachtens gegenüber den beiden anderen Linien gerade in puncto Komplexität deutlich ab.
Wären die drei Essence-Linien Action-Schauspieler, so wäre die Sumatra ein eleganter Jean-Claude van Damme „in his prime“, die Maduro ein süßer Ryan Reynolds und die Honduras ein robuster Bud Spencer. „You have the choice!“
Hinweis: Auf der diesjährigen InterTabac stellte Kopp Tobaccos dem EtwasGenuss-Team diese drei neuen Carrillo-Varianten zur Verkostung zur Verfügung. Die heute gerauchte Sumatra-Linie habe ich allerdings spontan bei einem Besuch in der Cigarren Baydar & Sahin Lounge“ in Essen gekauft und genossen.
Ein cremiges Vergnügen wünscht euch
Thorsten