No Statesman, but truely a Statement: Die Davidoff Winston Churchill The Late Hour

No Statesman, but truely a Statement: Die Davidoff Winston Churchill The Late Hour

„Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ So sprach einst Winston Churchill, Premierminister-Legende Großbritanniens, der täglich bis zu zehn Zigarren genossen haben soll. Wenn andere schliefen, begann für ihn die Late Hour – jener Moment zwischen Tag und Traum, in dem Gedanken freier kreisen, Worte mehr wiegen und Tabak besser schmeckt. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie der alte Staatsmann im dämmrigen Licht seiner Bibliothek saß, mit einem Glas Scotch in der einen, einer voluminösen Churchill in der anderen Hand – die Schatten lang, die Luft schwer vom Rauch und von Worten, die Geschichte schrieben.

Genau diesem nächtlichen Geist hat Davidoff eine Zigarre gewidmet, die nicht weniger will, als ein Denkmal für Churchills kreative Stunden zu sein: die Davidoff Winston Churchill The Late Hour Churchill. Eine Zigarre, die sich nicht mit oberflächlichem Charme begnügt, sondern Tiefe, Ernsthaftigkeit und Genuss kultiviert – wie ein kluger Gedanke nach Mitternacht.

Schon der erste Blick auf dieses mächtige Churchill-Format ist ein Versprechen. Das Oscuro-Deckblatt aus Ecuador, tiefbraun, ölig glänzend, fast wie poliertes Mahagoni, zeugt von Reife und Komplexität. Es ist kein Tabak für zwischendurch, kein beiläufiges Pausenvergnügen – es ist ein Tabak für die späten Stunden, in denen alles etwas langsamer, schwerer, bedeutungsvoller wird.

Dem Leib etwas Gutes bieten …

Der Kaltgeruch? Intensiv. Noten von dunkler Schokolade, Holz und einer geheimnisvollen Süße kitzeln die Nase. Der Kaltzug verstärkt diesen Eindruck und setzt erste Würznoten und einen Hauch altes Leder frei – man glaubt beinahe, das Eichenholz des Whiskyfasses zu spüren, in dem die nicaraguanischen Visus-Tabake für sechs Monate gereift sind.

Dann das Feuer. Und mit dem ersten Zug wird klar: Diese Zigarre ist ein Schwergewicht, wie der britische Staatsmann eines war. Der Rauch ist voll, cremig, fast samtig, schmiegt sich an den Gaumen wie ein maßgeschneiderter Frack. Im ersten Drittel dominieren dunkler Kaffee, feine Bitterschokolade und schwarzer Pfeffer. Die Aromen kommen nicht in Wellen, sondern in gemessener Entfaltung – als wollten sie sich vorstellen, höflich, aber selbstbewusst.

Man merkt, dass hier Tabake miteinander sprechen, nicht konkurrieren. Die nicaraguanischen Blätter verleihen der Mischung Charakter und Tiefe, während dominikanische Einlagetabake für Balance und Harmonie sorgen. Dazu kommt das San Andrés-Umblatt aus Mexiko, das alles elegant zusammenhält – wie ein roter Faden, der durch ein kunstvolles Manuskript läuft.

Eine Zigarre wie gute Politik: Komplex und (staats)tragend

Das zweite Drittel offenbart eine neue Seite: Die Süße tritt stärker hervor. Sanfte Noten von Vanille treten zur wärmenden Basis aus Leder, Holz und Kaffee. Hier zeigt sich, was Churchill so sehr an der Nacht liebte: Gedanken wandeln sich, Aromen entwickeln Tiefe, Gespräche nehmen Fahrt auf.

Spätestens jetzt ist man angekommen – nicht nur im Genuss, sondern im Moment selbst. Die Zigarre schafft Raum für Reflexion, für Gespräche über das Leben, Politik, verlorene Lieben oder gute Bücher. So, wie Winston es gewollt hätte. Man spürt ihn beinahe, den alten Löwen, wie er nickend im Sessel sitzt und murmelt: „A good cigar closes the door to the vulgarities of the world.“ Und weil wir in der Schule alle gut aufgepasst haben, wissen wir, dieses Zitat dem Komponisten Franz Liszt zuzuschreiben und nicht dem britischen Premier.

Das letzte Drittel bringt Intensität. Die Pfeffernoten werden kräftiger, Eichenholz und Espresso rücken in den Vordergrund. Doch nie wird die Zigarre zu hart, zu fordernd. Sie bleibt souverän, kontrolliert – ein würdiges Finale, wie der letzte Satz einer großen Rede. Der Abbrand? Makellos. Der Zug? Der Widerstand präsentiert sich genau richtig. Kein Nachfeuern nötig. Sie zieht wie ein alter Rolls-Royce: ruhig, majestätisch, stilvoll.

Wenn der Tag zur Nacht wird …

Die Davidoff Winston Churchill The Late Hour Churchill ist eine Einladung, dem Tag die Stirn zu bieten und die Nacht willkommen zu heißen. Sie verlangt Zeit, Aufmerksamkeit, vielleicht sogar einen Funken Ehrfurcht. Ihre Komplexität ist beeindruckend, aber nie überfordernd. Sie spricht mit Pfeffer, Leder und Kaffee – und flüstert mit Süße, Vanille und dunklem Holz. Ihre Seele ist gereift und ein Ausdruck purer Zigarrenkultur. Churchill jedenfalls hätte sie gemocht. Und vielleicht hätte er sie zum Schreiben seiner berühmtesten Reden geraucht. Oder einfach nur, um über das Leben nachzudenken. Und so lasst uns dieses – zugegebenermaßen preislich ambitionierte (32 Euro) – Meisterstück gemeinsam bei einem Glas kräftigem Scotch, auf einer alten Ledercouch sitzend und mit guten Freunden unterhaltend, genießen.

Etwas Genuss wünscht euch
Toto


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