Boxpressed Zigarren – Warum manche Zigarren Ecken und Kanten haben

Willkommen bei EtwasGenuss! Heute geht’s um ein Thema, das für viele Zigarrenfreunde interessant ist – auch wenn es auf den ersten Blick unscheinbar wirkt: Boxpressed Zigarren. Warum sind manche Zigarren nicht rund, sondern eckig? Was bringt das beim Rauchen? Und ist das nur Show oder echter Genussfaktor?


Zigarrenformen: Parejos, Perfectos & Boxpressed

Zigarren werden grundsätzlich in verschiedene Formate eingeteilt:

  • Parejos: Gerade Zigarren mit gleichbleibendem Ringmaß (z. B. Robusto, Toro)

  • Perfectos: Zigarren mit Verjüngung an Fuß oder Kopf (z. B. Torpedo, Belicoso)

  • Boxpressed Zigarren: Zigarren mit abgeflachten Seiten, die oft quadratisch wirken

Letztere schauen nicht nur besonders aus – sie haben auch ihren ganz eigenen Herstellungsprozess und beeinflussen den Rauchgenuss deutlich.


Was heißt „Boxpressed“ überhaupt?

Wörtlich bedeutet „Boxpressed“: in der Kiste gepresst. Die Zigarren erhalten ihre eckige Form durch Druck – entweder in der Pressform oder direkt durch das Verpacken in sehr engen Kisten.

Beispiele:

  • My Father The Judge: Leicht abgerundete Ecken

  • Leitl & Alves Stark: Deutlich ausgeprägte Boxpress-Form

  • Romeo y Julieta Cupidos: Klassisches kubanisches Boxpress-Feeling

Diese Form ist kein Zufall, sondern ein bewusster Herstellungsprozess.


So entstehen Boxpressed Zigarren

Bei einer klassischen Parejo-Zigarre läuft die Produktion so ab:

  1. Einlage wird gerollt

  2. Umblatt fixiert das Bündel

  3. Die „Puppe“ wird in eine runde Pressform gelegt

  4. Danach wird das Deckblatt aufgetragen

Bei Boxpressed Zigarren ist es umgekehrt:

  • Die Zigarre wird vollständig fertiggestellt – mit Deckblatt

  • Danach wird sie in eine eckige Form gepresst

Warum? Weil ein eckiger Rohling nicht sauber mit Deckblatt gerollt werden kann – das empfindliche Deckblatt würde reißen.


Wie wirkt sich Boxpress auf den Genuss aus?

Das ist mehr als nur Optik – Boxpressed Zigarren bieten:

  • Anderes Zugverhalten: Häufig leichterer Zug, weil weniger Spannung im Tabak

  • Reduziertes Füllvolumen: Etwas weniger Tabak = geringere Dichte

  • Besonderes Mundgefühl: Viele empfinden die Kanten als angenehm oder interessanter

  • Bessere Lagerung: Durch die eckige Form rollen die Zigarren in der Kiste nicht herum


Weniger Tabak = schlechter?

Ein häufiger Irrglaube:
„Boxpressed Zigarren sind minderwertig, weil weniger Tabak drin ist.“

Fakt ist:

  • Die Mengenunterschiede sind minimal

  • Die Verarbeitung ist oft aufwändiger

  • Viele Hersteller entwickeln den Blend gezielt für die Pressung

Sprich: Es geht nicht um weniger, sondern um anders.


Kritik & Geschmackssache

Nicht jeder mag Boxpressed Zigarren. Manche vermissen das klassische, runde Format. Andere lieben das weichere Zugverhalten und das besondere Mundgefühl.

Wie immer gilt: Probieren geht über Studieren.


Was sagt ihr?

  • Mögt ihr Boxpressed Zigarren oder greift ihr lieber zu Parejos?

  • Habt ihr Favoriten, die ihr empfehlen würdet?

  • Ist euch das veränderte Zugverhalten schon mal aufgefallen?

Diskutiert mit in unserer EtwasGenuss Discord-Community oder in der Facebook-Gruppe!


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