Willkommen bei EtwasGenuss! Heute geht’s um ein Thema, das für viele Zigarrenfreunde interessant ist – auch wenn es auf den ersten Blick unscheinbar wirkt: Boxpressed Zigarren. Warum sind manche Zigarren nicht rund, sondern eckig? Was bringt das beim Rauchen? Und ist das nur Show oder echter Genussfaktor?
Zigarrenformen: Parejos, Perfectos & Boxpressed
Zigarren werden grundsätzlich in verschiedene Formate eingeteilt:
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Parejos: Gerade Zigarren mit gleichbleibendem Ringmaß (z. B. Robusto, Toro)
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Perfectos: Zigarren mit Verjüngung an Fuß oder Kopf (z. B. Torpedo, Belicoso)
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Boxpressed Zigarren: Zigarren mit abgeflachten Seiten, die oft quadratisch wirken
Letztere schauen nicht nur besonders aus – sie haben auch ihren ganz eigenen Herstellungsprozess und beeinflussen den Rauchgenuss deutlich.
Was heißt „Boxpressed“ überhaupt?
Wörtlich bedeutet „Boxpressed“: in der Kiste gepresst. Die Zigarren erhalten ihre eckige Form durch Druck – entweder in der Pressform oder direkt durch das Verpacken in sehr engen Kisten.
Beispiele:
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My Father The Judge: Leicht abgerundete Ecken
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Leitl & Alves Stark: Deutlich ausgeprägte Boxpress-Form
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Romeo y Julieta Cupidos: Klassisches kubanisches Boxpress-Feeling
Diese Form ist kein Zufall, sondern ein bewusster Herstellungsprozess.
So entstehen Boxpressed Zigarren
Bei einer klassischen Parejo-Zigarre läuft die Produktion so ab:
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Einlage wird gerollt
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Umblatt fixiert das Bündel
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Die „Puppe“ wird in eine runde Pressform gelegt
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Danach wird das Deckblatt aufgetragen
Bei Boxpressed Zigarren ist es umgekehrt:
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Die Zigarre wird vollständig fertiggestellt – mit Deckblatt
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Danach wird sie in eine eckige Form gepresst
Warum? Weil ein eckiger Rohling nicht sauber mit Deckblatt gerollt werden kann – das empfindliche Deckblatt würde reißen.
Wie wirkt sich Boxpress auf den Genuss aus?
Das ist mehr als nur Optik – Boxpressed Zigarren bieten:
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Anderes Zugverhalten: Häufig leichterer Zug, weil weniger Spannung im Tabak
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Reduziertes Füllvolumen: Etwas weniger Tabak = geringere Dichte
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Besonderes Mundgefühl: Viele empfinden die Kanten als angenehm oder interessanter
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Bessere Lagerung: Durch die eckige Form rollen die Zigarren in der Kiste nicht herum
Weniger Tabak = schlechter?
Ein häufiger Irrglaube:
„Boxpressed Zigarren sind minderwertig, weil weniger Tabak drin ist.“
Fakt ist:
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Die Mengenunterschiede sind minimal
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Die Verarbeitung ist oft aufwändiger
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Viele Hersteller entwickeln den Blend gezielt für die Pressung
Sprich: Es geht nicht um weniger, sondern um anders.
Kritik & Geschmackssache
Nicht jeder mag Boxpressed Zigarren. Manche vermissen das klassische, runde Format. Andere lieben das weichere Zugverhalten und das besondere Mundgefühl.
Wie immer gilt: Probieren geht über Studieren.
Was sagt ihr?
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Mögt ihr Boxpressed Zigarren oder greift ihr lieber zu Parejos?
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Habt ihr Favoriten, die ihr empfehlen würdet?
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Ist euch das veränderte Zugverhalten schon mal aufgefallen?
Diskutiert mit in unserer EtwasGenuss Discord-Community oder in der Facebook-Gruppe!