Was für ein Augesnschmaus! Die E.P. Carrillo Essence Series Honduras Gordo mit der ansprechenden Anilla ist eine Zigarre, die mit ihrem mächtigen 60er-Ringmaß geradezu nach Aufmerksamkeit schreit. Mit stolzen 15,24 cm Länge und einem Rauchvolumen, das locker für einen kleinen Lagerfeuer-Effekt reicht, bereitet sie durchaus Freude.
Carrillo bleibt hier ganz seiner Philosophie treu und widmet sich mit Hingabe dem Deckblatt, aber bei diesem Format muss das gute Stück erstmal an der Einlage und dem Umblatt vorbeikommen, bevor es seinen Auftritt hat. Die honduranische Hülle gibt ihr Bestes, aber die kräftigen Einlagen aus Honduras und Nicaragua übernehmen doch das Ruder.
Beim Anzünden begrüßt uns die Essence Series Gordo mit einem tollen Rauchvolumen und einem Zugwiderstand, der gerade richtig ist. Sie verwöhnt den Gaumen mit dezenten Noten von Kaffee und Espresso, die sich um das allerdings dominierende Holzaroma legen – fast so, als würde man seinen Kaffee direkt neben einem Lagerfeuer genießen. Die Röstnoten sind allgegenwärtig!
Während des Rauchverlaufs beeindruckt vor allem die weiße, feste Asche. Sie gibt der unzerstörbaren Aura der mächtigen Zigarre den letzten Schliff. Aber hey, wir wollen ja nicht nur schauen, sondern auch genießen. Daher weiter im genussvollen Kontext:
Die Stärke bewegt sich zwischen mittelkräftig und kräftig, also genau richtig für einen genussvollen Ausflug ins honduranische Zigarrenparadies. Die Aromen bleiben bis zum Schluss verlässlich präsent, und nach gut 90 Minuten hat man das Gefühl, einen richtigen Klassiker in den Händen gehabt zu haben. Doch wer hier schon denkt, die Carrillo-Geschichte ist erzählt, sollte sich auch die neue E.P. Carrillo Maduro ansehen – die setzt nämlich noch einen drauf und hat mir persönlich fast noch besser gefallen. Schoko und Kaffee pur, die man sich nicht entgehen lassen sollte.