Villiger Miami Cañonazo: Miamis Sonne hat alles gegeben…

Willkommen zurück bei EtwasGenuss! Heute nehme ich euch mit auf eine spannende Reise durch eine Limited Edition Zigarre, die ursprünglich nur für den US-Markt gedacht war, mittlerweile aber auch in Europa zu finden ist – wenn auch in begrenzter Stückzahl: die Villiger Miami Cañonazo.

Hintergrund: Vom Headquarter-Blend zur limitierten Europa-Version

Die Miami-Serie von Villiger wurde ursprünglich für das nordamerikanische Headquarter in Miami entwickelt, um Gästen dort einen besonderen Smoke anbieten zu können. Aufgrund der hohen Nachfrage hat Villiger die Linie in begrenztem Umfang auch für den europäischen Markt freigegeben – wie limitiert genau, bleibt allerdings ein kleines Geheimnis.

Format & Preis: Kräftiger Auftritt im gehobenen Mittelfeld

Mit rund 17 € zählt die Canonasso (eine etwas fülligere Toro) zum oberen Mittelfeld – nicht ganz Premiumklasse, aber auch kein Schnäppchen. Die Einlage besteht teils aus peruanischem Tabak, teils aus nicht näher genannten Komponenten – das Umblatt bleibt ebenfalls ein Geheimnis. Nur das Deckblatt ist klar deklariert: Ecuadorianisches Connecticut – ein Dauerbrenner unter den Connoisseurs.

Optik & Haptik: Groß, sauber, hochwertig

Die Zigarre wirkt durchweg sauber verarbeitet. Das Deckblatt ist glatt, mit wenigen sichtbaren Adern. Der Wickel ist fest, aber nicht überrollt. Die Kappe ist gleichmäßig, aber nicht ganz klar als doppelt oder dreifach erkennbar – also besser vorsichtig anschneiden!

Kaltgeruch & Anschnitt: Leder, Holz & Heuboden-Charme

Im Kaltgeruch erwartet uns ein mittelkräftiges Leder, Holz und – typisch EtwasGenuss – eine Erinnerung an den Heuboden einer alten Bauernscheune. Nostalgie trifft Charakter. Der Kaltzug bietet ähnliche Aromen – Leder dominiert, Holz bleibt im Hintergrund, der Zugwiderstand liegt bei 60–65 %.

Anzünden & erste Züge: Zurückhaltender Rauch mit cremiger Überraschung

Auch nach dem Anzünden bleibt der Zugwiderstand hoch, etwa 60 %, aber die Rauchabgabe ist solide. Geschmacklich überrascht die Canonasso mit einer leichten Cremigkeit, während Leder und Holz sanft mitschwingen. Die Heunoten sind etwas unausgeglichen, sorgen aber für einen spannenden Einstieg.

Erstes Drittel: Leder führt, Creme zieht nach

Nach etwa 25 Minuten Rauchzeit zeigt sich das erste Drittel als aromatisch stabil: die Ledernote dominiert, Holz ist leicht präsent, Heu im Hintergrund. Die Cremigkeit wird stärker und verleiht dem Smoke eine angenehm runde Note. Zug & Rauchverhalten haben sich auf 50 % Widerstand verbessert – optimal. Leider gab es beim Entfernen der Banderole einen Deckblatt-Schaden, was bei einer 17-€-Zigarre nicht passieren sollte.

Zweites Drittel: Würze kommt ins Spiel

Im zweiten Drittel wird die Zigarre würziger, ohne überladen zu wirken. Cremigkeit nimmt ab, Leder, Holz und nun auch eine deutlich wahrnehmbare Würze prägen das Aromaprofil. Die Rauchabgabe bleibt exzellent, das Deckblattproblem hat sich zum Glück nicht weiter ausgewirkt. Insgesamt eine kräftigere Phase, die dennoch harmonisch bleibt.

Letztes Drittel: Würze legt nach – solide bis zum Schluss

Zum Ende hin nimmt die Würze noch etwas zu, bleibt aber gut eingebettet in die Aromatik. Der Rauch wird etwas warm, was für mich das Zeichen zum Ablegen ist. Wer das mag, kann noch ein paar Minuten dranhängen. Der Zugwiderstand bleibt stabil bei 50 %, die Aromatik zeigt sich geradlinig.


Punktebewertung: Villiger Miami Canonasso

  • Konstruktion: 86/100
    → Eigentlich top, aber der Banderolen-Schaden kostet Punkte. Verarbeitung und Zugverhalten ansonsten tadellos.

  • Aromatik: 91/100
    Toll ausbalanciert, angenehm, aromatisch stimmig – wenn auch nicht übermäßig komplex im letzten Drittel.

  • Preis-Leistung: 88/100
    → Bei 17 € wird eine gewisse Erwartung mitgebracht. Trotz Deckblatt-Schaden liefert sie viel Aroma und Rauchzeit – also: gut, aber mit Luft nach oben.

👉 Gesamtwertung: 88/100 – eine klare Probierempfehlung mit Tendenz zur Kaufempfehlung.


Zusätzliche Einschätzungen (nicht in der Endnote enthalten):

  • Komplexität: 5/10
    → Anfangs vielschichtig, gegen Ende eher gleichförmig. Schöner Wandel im ersten Drittel.

  • Nikotin: 4/10
    → Spürbar, aber nicht überfordernd. Eine Mahlzeit vorher ist zu empfehlen.

  • Intensität: 5/10
    → Deutlich erkennbare Aromen, aber kein langes Finish. Solide Präsenz im Mund.


Fazit: Eine Limited Edition mit eigenem Charakter

Die Villiger Miami Cañonazo ist eine aromatisch runde, handwerklich saubere Zigarre, die mit ihrer zurückhaltenden Komplexität und angenehmen Würze genussvolle 60 bis 90 Minuten bietet. Der Deckblattfehler war ärgerlich, ändert aber nichts daran, dass diese Limited Edition mit ihrer ausgewogenen Balance und Qualität überzeugt.


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Danke an Felix von Villiger für das Bereitstellen dieser Zigarre – und an euch fürs Mitlesen. Wenn dir dieser Artikel gefallen hat, sieh dir auch unser Review-Video an und bleib dran – mit EtwasGenuss.

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