Diese wundervolle Zigarre wurde im Jahre 2024 als Hommage an den großartigen kubanischen Masterblender Arsenio Ramos vorgestellt. Im Jahr 2018 verstorben, hinterließ er eine große Lücke in der Zigarrenbranche. Arsenio hat in den Jahrzehnten seines aktiven Berufslebens so viel für die Branche getan und sie maßgeblich geprägt, dass der Gedanke aufkam, dass sowohl sein Freund und Chef Eduardo Fernandez als auch seine Masterblender-Kollegen in der Tabacalera ihm ein Denkmal setzen wollten. Mit diesem Blend haben sie ihm eine wundervolle Hommage geschaffen, die ihn sicher freuen würde. Die Aganorsa Leaf Arsenio ist eine nicaraguanische Puro, die aus zwei Umblättern, einem Criollo 98 und einem Estelí, besteht sowie einer Einlage von den eigenen Farmen aus Condega und Jalapa. Auf der blauen Anilla ist ein Scherenschnittvon Arsenio Ramos zu sehen. Der untere Teil der Zigarre ist mit einem kunstvoll bedruckten, blauen Papier versehen.
Die Zigarre bringt so viel Geschichte und Charakter mit, dass man fast das Gefühl hat, einen Teil der Tabak-Ahnengalerie anzuzünden – auf die eleganteste Weise, versteht sich. Bevor man überhaupt ans Feuerzeug denkt, schnuppert man an dieser Zigarre und wird von einem Hauch Milchkaffee und Holz begrüßt. Es riecht wie das Wohnzimmer eines Kaffeeliebhabers, der seinen Tisch aus echtem Eichenholz geschnitzt hat – charmant und vielversprechend.
Die Konstruktion der Arsenio ist solide, wenn auch nicht perfekt. Die Asche zeigt sich ein wenig eitel und verabschiedet sich früher, als man es erwarten würde. Der Zug ist angenehm, die Rauchabgabe hervorragend. Nur der Abbrand hat hin und wieder Launen, die ein wenig Aufmerksamkeit und den Einsatz des Feuerzeugs erfordern. Aber hey, welche Legende verlangt nicht ein wenig Extra-Aufmerksamkeit? Die Reise beginnt holzig und nussig, mit jedem weiteren Zug entfalten sich im weiteren Rauchverlauf würzige und karamellartige Noten. Doch Obacht: Im letzten Drittel wird die Arsenio etwas intensiver und entfacht ein aromatisches Finale aus Holz, Nuss und Pfeffer. Hier merkt man, dass diese Zigarre zwar mittelstark ist, aber geschmacklich durchaus zupackt.
Die Aganorsa Leaf Arsenio ist wie ein Freund, der hin und wieder zu Besuch kommt – man freut sich jedes Mal, aber jeden Tag wäre es vielleicht aufgrund der intensiven Aromatik ein bisschen viel des Guten. Für Einsteiger ebenso wie für erfahrene Aficionados ein Genuss, aber mit einem Charakter, der Aufmerksamkeit fordert. Würde ich sie wieder rauchen? Absolut! Aber nicht, wenn ich einfach nur entspannen will – diese Zigarre will erlebt werden. Und ehrlich gesagt, wer könnte einer Zigarre mit so einer Geschichte und so viel Persönlichkeit widerstehen?
Ein cremiges Rauchvergnügen wünscht euch
Thorsten