Durch meine private Kaffee-Wichtel-Runde hat mich dieser Kaffee von 19grams Coffee erreicht. Wie er mir schmeckt, erfahrt ihr hier.
Über 19grams Coffee
19grams Coffee wurde 2002 in Berlin (damals noch unter anderem Namen) gegründet und ist damit einer der Vorreiter in Sachen Spezialitätenkaffee in Deutschland. Mittlerweile haben sie neben der Rösterei noch 3 weitere Cafés in Berlin.
Nachhaltigkeit und Produktionskette
19grams Coffee verlässt sich nicht auf große Zertifikate für FairTrade oder DirectTrade. Laut eigener Angabe stehen sie im direkten Kontakt und Verhandlungen mit den Erzeugern der jeweiligen Kaffees und sorgen so für stabile und faire Preise. Ihre Abneigung den offiziellen Zertifikaten gegenüber, begründet sie damit, dass der Erwerb zur Nutzung dieser Zertifikate sehr teuer ist. Im Endeffekt redet man dann über Geld, dass wieder nicht beim Erzeuger landen kann. Das ist soweit schlüssig, wenn natürlich auch nur schwer nachzuhalten.
Don Martin Costa Rica Kaffee
Nun kommen wir aber mal zum spannenden Teil, nämlich zum Kaffee. Wie schmeckt er, wie riecht er, wie lässt er sich brühen, wie kommt er so daher?
Verpackung und Aufmachung
Es gibt zur Verpackung einiges zu sagen. Das schlichte Design gefällt mir gut und man findet alles, was man finden muss. Die Tasting Notes werden mit Brombeere, Pfirsich und Rhabarber eindeutig als fruchtig-säurehaltig beschrieben. Erfreulich (aber auch erwartet) ist die Angabe eines Röstdatums. Die Tüte ist wiederverschließbar und hat das standardmäßige Aromaventil. Was mir weniger gut gefällt, ist der Umstand, dass es eine Kunststofftüte ist. Das ist sicherlich für den Transport besser als Papier, aber weniger nachhaltig. Und was auffällt: Es werden nicht 250 Gramm angeboten, sondern „nur“ 200. Das wird schnell übersehen, aber kein auch kein echtes Problem.
Der erste Eindruck
Die Tasting Notes auf der Verpackung lügen nicht. Die Bohnen duften absolut nach Brombeeren. Wenn ich im Sommer im Garten vor den Brombeersträuchern stehe, habe ich genau diesen Duft in der Nase. Die Säure, die damit einhergeht ist deutlich aber nicht unangenehm.
Die Röstung ist sehr milde, die Bohnen habe eine hellbraune Färbung und weisen keine Spuren von ausgetreten Kaffeeölen auf.
Der Geschmack
Um einen fairen Vergleich ziehen zu können, habe ich auch hier wieder einen V60 ausgebrüht. 30g Kaffee auf 500ml Wasser. Gemahlen wurde der Kaffee auf meiner Standardeinstellung für Pour Over Brews meiner Baratza Encore Kaffeemühle. Hier gelten für alle getesteten Kaffees immer die gleichen Bedingungen. Es zeigten sich keine besonderen Auffälligkeiten. Das Mahlergebnis war gut, die Dauer des Aufgusses war durchschnittlich.
Und ich bin wieder mitten im Garten. Der Brombeergeschmack ist wirklich deutlich und die angekündigte, fruchtige Säure setzt sich auch im Geschmack fort. Im Hintergrund kommt eine leichte Süße zum Vorschein, die wohl bei den Tasting Notes mit dem Pfirsich gemeint war. Der Kaffee wirkt rund, leicht und angenehm. Das einzige, was ich ändern würde, wäre eher in Richtung der 35 Gramm Kaffee auf 500ml Wasser zu gehen, da er aufgrund der sehr leichten Röstung doch etwas schwach geworden ist.
Fazit
Ich bewege mich mit dem Don Martin weit außerhalb meines bevorzugten, eher schokoladigen Geschmacksspektrum, aber eines sei gesagt: Der Kaffee ist ein Spektakel. Das sollte er aber auch besser sein, denn der Preis hat es in sich. Wir bewegen uns für die 200g-Packung bei satten 24€. Richtig, für 200 Gramm, nicht für ein Kilo. Das ist eine starke Ansage und der Kaffee ist damit für mich etwas für besondere Momente. Denn eines sei auch gesagt: er ist das Geld (leider) wert.
Falls ihr eher auf schokoladige Aromen beim Kaffee steht, könnte mein Review zum La Paz Kaffee etwas für euch sein 🙂
Produkte aus dem Video:
➡️ Der Kaffee: https://19grams.coffee/products/don-martin-h17
➡️ Hario V60 Drip Decanter: https://amzn.to/2ZdZLdl
➡️ Baratze Encore Kaffeemühle: https://amzn.to/3jodjtB